Leistenbruch-Operation nach Shouldice

Wir bieten ein besonders sicheres, komplikationsarmes und patientenfreundliches Operationsverfahren zur Behandlung des Leistenbruches an:

Die Leistenbruchoperation nach Shouldice in Lokalanästhesie

Welche Operationstechnik findet Anwendung?

Wir wenden an der GEOMED-Kreisklinik in Gerolzhofen eine Operationstechnik an, die der kanadische Chirurg Earl Shouldice entwickelt hat. Im Gegensatz zu anderen Verfahren verringert diese Technik das Risiko eines Wiederauftretens eines Bruchs auf unter 1%. Die Shouldice-Technik ist damit eine der sichersten, vielleicht sogar die sicherste Methode überhaupt. Mehr als 90% der Patienten mit einem primären Leistenbruch lassen sich so ohne die Implantation eines Kunststoffnetzes sicher versorgen.
In den übrigen Fällen kommen andere Methoden wie z.B. die von Lichtenstein zur Anwendung.  Hierbei wird zwar ein Kunststoffnetz verwendet, dies kommt jedoch zwischen den Bauchmuskeln zu liegen und nicht im Bauchraum.
Durch einen nur vier bis sechs Zentimeter langen Hautschnitt wird die Bruchausstülpung in den Bauchraum zurück gelegt. Danach wird die Bauchwand in vier übereinander liegenden Schichten mit einer speziellen Nahttechnik vernäht und verstärkt.

Der Eingriff wird in örtlicher Betäubung durchgeführt. Dabei wird ein Betäubungsmittel in die Bauchdecke injiziert. Für den Patienten hat dieses besonders schonende Vorgehen die folgenden Vorteile:

  • Die belastende Vollnarkose wird vermieden
  • Der Operierte darf unmittelbar nach dem Eingriff aufstehen und umhergehen
  • Der Patient muss keine Wartezeit für Essen und Trinken beachten, sondern kann   sofort seine Bedürfnisse stillen
  • Der Wundschmerz nach der Operation ist wesentlich geringer als nach einer Vollnarkose

Die minimal-invasive Operationstechnik

Die seit Mitte der 1990er Jahre weit verbreitete minimal-invasive Hernienversorgung ist eine sehr elegante und weitestgehend atraumatische Verfahrenstechnik. Sie gehört mittlerweile genauso wie die klassische offene Methode nahezu in jeder Klinik zum Standardverfahren.

Die Operation in "Schlüsselloch-Chirurgie"-Technik basiert auf einer mininal-invasiven Einbringung eines Kunststoffnetzes zur Verstärkung der Bauchdecke. Hierfür eignet sich die sogenannte TAPP-Technik, die auschliesslich in vollnarkose durgeführt wird.

Die TAPP-Technik

Die TAPP-Technik (Transabdominelle Präperitoneale Patch-Technik) basiert auf einem etwas anderen Prinzip.

Man wählt auch hier einen kleinen Zugang über dem Bauchnabel, lässt aber diesmal in die gesamte Bauchhöhle das notwendige CO2-Gas. Das Arbeitfeld vergrößert sich für den Operateur somit deutlich, so dass nach Kamerazugang die Operation am Monitor begonnen werden kann.

Es werden auch hier wieder zwei weitere hülsenförmige Arbeitszugänge (über jeweils punktförmige, 0,5 – 1cm lange Hautschnitte) geschaffen. Im ersten Schritt kann man dann die gesamte Bauchhöhle beurteilen und einen ersten Eindruck von der Größe des zu operierenden Leistenbruches und der anderen Seite bekommen.

Die Präparation beginnt mit dem halbkreisförmigen Einschneiden des Bauchfells kurz oberhalb der Bruchpforte. Hierzu benutzt man stabförmige Instrumente (Schere, Pinzette) als Arbeitswerkzeuge. Nach dem Bergen des Bruchsackes aus dem Leistenkanal wird die gesamte Leistenregion gut präpariert. Nun kann ein meistens 10x15cm großes Kunststoffnetz (Polypropylen) faltenfrei einmoduliert werden.

Das Bauchfell wird zum Abschluss mit einer resorbierbaren Naht fortlaufend verschlossen und die Operation damit abgeschlossen.

Vorteile der TAPP-Technik als Leistenbruchversorgung

Durch die atraumatische, schonende Operationstechnik sind Schmerzen kaum zu erwarten. Des Weiteren ist durch die spannungsfreie Netzplastik eine schnelle Belastung nach der Wundheilung möglich. TAPP ist ein kosmetisch einwandfreies Verfahren, da nahezu keine sichtbaren Narben übrig bleiben.

Aufgrund der Beurteilungsmöglichkeit beider Leistenregionen können, wenn notwendig, beide Seiten in einer Operation versorgt werden. Die Bauchregion und die Bauchorgane werden komplett inspiziert und etwaige andere Probleme dadurch beurteilt. Die Wiederkehrrate (Rezidivrate) erscheint im Vergleich zur offenen Operationstechnik ohne Netzstabilisierung gesenkt.

Fazit zur TAPP-Technik

Die TAPP-Technik ist ein schonendes und sicheres Verfahren zur Beseitigung von Leistenbrüchen. Sie hat in den letzten Jahren einen sehr hohen Stellenwert in der Bruchchirurgie eingenommen.

Bei richtiger Indikationsstellung, individueller Therapieplanung und erfahrenem Operateur ist sie ein sicheres und gutes Verfahren mit sehr geringen Nebenwirkungen für den Patienten.

 

 

Welche Komplikationen kann es beim Eingriff geben?

Die Shouldice-Technik ist ein sicheres und komplikationsarmes Operationsverfahren. Es kann zu einem Taubheitsgefühl unterhalb der Operationsnarbe kommen, das sich aber in der Regel wieder zurück bildet und bis dahin kaum als störend empfunden wird. Selten können operationstypische Komplikationen auftreten wie z.B. Entzündungen. Darüber werden unsere Ärzte Sie vor dem Eingriff jedoch ausführlich informieren.

Was ist danach zu beachten?

Die Dauer der Arbeitsunfähigkeit richtet sich nach  der Art der ausgeübten Tätigkeit. In der Regel ist die volle körperliche Leistungsfähigkeit nach zwei Wochen wieder hergestellt. Auch wenn Patienten sich bereits kurze Zeit nach dem Eingriff wieder voll bei Kräften fühlen, empfehlen wir, bis zum Steuern eines Kraftfahrzeugs eine Wartezeit von drei bis fünf Tagen einzuhalten. Ähnliches gilt für das Betreiben von Sport. Verschiedene Sportarten belasten die Leistengegend in unterschiedlicher Weise. Genaueres können Sie mit dem Arzt vor Ort besprechen.

GEOMED-KLINIK GmbH

Chirurgische Abteilung
Chefarzt Dr. med. Michael Dietrich
Dingolshäuser Str. 5
97447 Gerolzhofen
Tel.: 09382 601-258