Informationsblatt Dickdarmkrebs

In den Industrieländern hat die Anzahl Darmkrebsneuerkrankungen in den letzten 30 Jahren deutlich zugenommen. In Deutschland stellt Darmkrebs sowohl bei den Neuerkrankungen als auch beim Krebstod bei Männern wie Frauen die zweithäufigste Krebsform dar. 90 % der kolorektalen Karzinome treten nach dem 50. Lebensjahr auf.

Nahezu 80 % des Krebsbefalles findet sich im unteren Dickdarmabschnitt (sog. S-Darm und Mastdarm). Die restlichen 20% verteilen sich auf die übrigen Dickdarmabschnitte. Die wichtigsten Risikofaktoren sind hohes Alter und das Vorkommen von Darmpolypen. Diese entarten häufig. Aus diesem Grunde werden regelmäßige Darmspieglungen (Coloskopie) ab dem 50. Lebensjahr empfohlen.

Darmkrebs ist oftmals lange symptomlos. Erst wenn der Tumor in größerem Maße blutet oder der Darm einengt wird, kommt es zu Symptomen. Aufmerksam muss man bei Änderungen der Stuhlgewohnheiten werden, z.B. bei Blut oder Schleim im Stuhl. Durch den Blutverlust kann es zur Blutarmut mit Leistungsabfall, Müdigkeit und allgemeine Schwäche kommen. Infolge der Tumorerkrankung kommt es nicht selten  zu einem Gewichtsverlust.

Bei Verdacht auf Darmkrebs wird eine Darmspiegelung durchgeführt und Gewebeproben entnommen. Bei Vorliegen eines Darmkrebses ergeben, werden meist folgende Untersuchungen zur Bestimmung des Tumorstadiums veranlasst:

  • Ultraschalluntersuchung zum Ausschluss von Leberabsiedlungen
  • Röntgenaufnahme der Lunge
  • Computertomographie (CT) oder Kernspintomographie
  • bei bösartigen Tumoren des Mastdarms Ultraschalluntersuchung des Darms zur Erfassung der Eindringtiefe des Tumors und zum Nachweis vergrößerter Lymphknoten.

Die Behandlung des Dickdarmkrebs besteht in der operativen Entfernung des Tumors einschließlich der Lymphknoten in der Umgebung. Bei großen und in der Nähe des Schließmuskels sitzenden Tumoren ist unter Umständen eine Vorbehandlung mittels Bestrahlung und Chemotherapie erforderlich. Die Operation beinhaltet in der Regel die Entfernung des betroffenen Darmabschnitts, meist ca. 30-50 cm bei insgesamt 1,5 m Dickdarm. Bis zu einem Abstand von ca. 5 cm zum Schließmuskel ist der Erhalt des Afters möglich. Hier wird  in bestimmten Fällen ein vorübergehender künstlicher Darmausgang für 3 Monate gelegt. Unter 5 cm Abstand zum Schließmuskel muss in aller Regel der gesamte Enddarm entfernt werden und ein dauerhafter künstlicher Darmausgang geschaffen werden.

Der Krankenhausaufenthalt beträgt bei normalen Verlauf 10-12 Tage. Ob eine Nachbehandlung im Sinne einer Bestrahlung oder Chemotherapie zu empfehlen ist, hängt vom Tumorstadium und vom Lymphknotenbefall ab.

An der GEOMED-KREISKLINIK stellt die Abteilung für Viszeral- und Gefäßchirurgie (Chefarzt Dr. med. M. Dietrich) in enger Zusammenarbeit mit der Abteilung für Gastroenterologie (Chefarzt Dr. med. Kraus) ein hochkompetentes, leistungsfähiges Team, das den Patienten von der Diagnostik bis zur Nachbehandlung in einer familiären Umgebung betreut.

Neben modernen Operationstechniken, die alle Standards erfüllen, und fachlich kompetenter Versorgung - auch bei künstlichem Darmausgang - bietet die Anästhesie neue Verfahren in der Schmerztherapie an. Durch Schmerzkatheter während und nach der Operation können die Patienten frühzeitig das Bett verlassen. Die Darmtätigkeit bleibt bestehen, sodass der Patient oftmals schon an den folgenden Tagen essen kann.

Der Fall eines jeden Tumorpatienten wird mit dem gastroenterologischen Chefarzt  Dr. Kraus unter Einbeziehung des Hausarztes besprochen und die bestmöglichste Behandlung individuell festgelegt. Es besteht auch eine Kooperation mit der Tumorkonferenz am Leopoldina-Krankenhaus Schweinfurt.

Bei der Notwendigkeit einer Chemotherapie legt der Chirurg meist einen sog. Portkatheter. Dieser kann in örtlicher Betäubung ohne großen Aufwand unter die Haut gelegt werden. Gerade Patienten mit schlechten Venenverhältnissen profitieren hiervon.

Bei Fragen geben Ihnen die Ärzte der GEOMED-KREISKLINIK gerne Auskunft.