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Fragen, Wünsche und Beschwerden: Irmgard Krammer kümmert sich

Irmgard Krammer hat als Patientenfürsprecherin in der Geomed-Klinik ein offenes Ohr für die Anliegen der Patienten. Keine leichte Aufgabe, wie sie der Main-Post schildert.

Irmgard Krammer (65) ist seit 1. Januar 2016 ehrenamtliche Patientenfürsprecherin in der Geomed-Kreisklinik in Gerolzhofen. Sie hat ein offenes Ohr für die Anliegen der Patienten, wenn irgendetwas nicht passt. Die ehemalige Bürgermeisterin der Stadt Gerolzhofen haben wir nach ihren Erfahrungen und Erlebnissen in diesem Amt gefragt befragt.

Frage: Frau Krammer, Sie sind ehrenamtlich an der Geomed-Kreisklinik als sogenannte Patientenfürsprecherin aktiv. Sie nehmen Wünsche, Kritik oder Lob von Patienten entgegen. Was war bis jetzt der außergewöhnlichste Wunsch?

Irmgard Krammer: Nicht außergewöhnlich im engsten Sinne des Wortes, eher problematisch war kürzlich die Bitte von Angehörigen, mich dafür einzusetzen, dass erkrankte, betagte Familienmitglied öfter besucht werden dürfen, als es aufgrund der durch die Corona-Pandemie bedingten Vorsichtsmaßnahmen eingeräumt werden konnte. Den Angehörigen war bereits weitestgehend entgegengekommen worden, weitere Ausnahmen konnten nicht ermöglicht oder in Aussicht gestellt werden. Meine Aufgabe war es, die Angehörigen dafür zu sensibilisieren, die für alle Betroffenen gleich geltenden gesetzlichen Regelungen zu beachten und um Verständnis für die verantwortungsbewusste Entscheidung der Verantwortlichen der Klinik zu werben.

Wie wurden Sie denn zur Patientenfürsprecherin ? Gibt es eine Schulung ?

Krammer: Ich wurde für das Amt der Patientenfürsprecherin in Betracht gezogen, weil ich zuvor dem Verwaltungsrat der Klinik angehörte und daher über grundlegende Kenntnisse des Gesundheits-wesens und über die Strukturen der Geomed-Kreisklinik verfügte. Wichtig sind zudem soziale und kommunikative Kompetenzen und die Bereitschaft, Patienten, Patientinnen und Angehörigen vermittelnd Hilfestellungen geben zu wollen. Es gibt sehr vielfältige Schulungen, die ich gerne und regelmäßig wahrnehme. Auch die Patientenfürsprechertage, zu welchen das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege einlädt, und Veranstaltungen der Bayerischen Krankenhausgesellschaft bieten die Möglichkeit, sich zu informieren und mit anderen Kollegen und Kolleginnen Erfahrungen auszutauschen.

"Probleme entstehen häufig aufgrund mangelnder Kommunikation. Daher gilt es verständnisvoll und unvoreingenommen zu reagieren."

Irmgard Krammer, Patientenfürsprecherin Geomed-Klinik

Was gilt es bei dieser Tätigkeit besonderes zu beachten?

Krammer: Probleme entstehen häufig aufgrund mangelnder Kommunikation. Daher gilt es verständnisvoll und unvoreingenommen zu reagieren, gegebenenfalls zu beruhigen, zuzuhören und Fragestellungen gemeinsam mit den Patienten und Patientinnen und/oder den Angehörigen zu klären. Einem anderen anvertrauen zu können, was einen bewegt, hilft meist schon weiter und aus dem Zuhören ergibt sich oft schon die Antwort auf die Frage, wie man das Problem lösen kann.

Sie sind weißungsunabhängig und kein Mitarbeiter der Klinik. Wie funktioniert dennoch die Zusammenarbeit mit der Klinik beziehungsweise dem Personal ?

Krammer: Die Zusammenarbeit mit der Klinik- und der Pfegedienstleitung ist unverzichtbar. Sie ist offen und von einem guten Miteinander geprägt. Wir pflegen den Austausch untereinander regelmäßig und darüber hinaus bei Bedarf mit den Ärzten und dem Pflege- und Verwaltungspersonal.

Wenn jetzt jemand auch in einem Bereich wie Ihrem aktiv werden will - was raten Sie ihm?

Krammer: Sinnvoll erscheint mir, sich über die  Aufgaben und Herausforderungen, die dieses Amt mit sich bringt, ausführlich zu informieren und mit der Klinik, in der man sich ehrenamtlich engagieren möchte, in Kontakt zu treten. Ganz bestimmt gibt es Bedarf, beispielweise zunächst auch für eine Stellvertretung. So könnte man die amtierende Patientenfürsprecherin beziehungsweise den amtierenden Patientenfürsprecher unterstützen und in die Aufgabe hineinwachsen.

Angenommen, ein Problem lässt sich nicht direkt lösen - welche weiteren Möglichkeiten haben Sie?

Krammer: Ich kann mich durch das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege und die Bayerische Krankenhausgesellschaft beraten lassen, zudem jederzeit mit dem Klinikpersonal und der -leitung klärende Gespräche führen oder das Netzwerk nutzen, das ich inzwischen durch die Teilnahme an Fortbildungs- und Informationsveranstaltungen aufgebaut habe.

Sie nehmen diesen Dienst an der Geomed-Klinik wahr - warum?

Krammer: Die Geomed-Kreisklinik in meiner Heimatstadt ist für mich ein nicht weg zu denkender Bestandteil der Daseins- und Gesundheitsfürsorge in unserer Region. Als Patientenfürsprecherin nehme ich auf Augenhöhe Fragen, Wünsche und Beschwerden der Patientinnen und Patienten, aber auch der Angehörigen entgegen und behandle diese vertraulich oder wie es die, die ihre Anliegen an mich richten, wünschen. Damit ergänze ich das Beschwerdemanagement der Klinik und in den aller-meisten Fällen gelingt es, unkompliziert zu vermitteln und Zufriedenheit zu erreichen. Das ist Ansporn für mich, diesen Dienst wahrzunehmen, aber auch, dass ich aufgrund der Hinweise und Fragen Handlungsbedarf erkennen und mithelfen kann, den Klinikalltag für Patientinnen, Patienten und Personal zu verbessern und zu erleichtern.

Ansprechpartnerin Bedingt durch die Corona-Pandemie finden derzeit keine Präsenz-Termine mit der Patientenfürsprecherin in der Geomed-Kreisklinik statt. Irmgard Krammer ist aber jederzeit unter der Mobilfunknummer 0157 58159503 für Anliegen von Patientinnen, Patienten oder deren Angehörige ansprechbar.

Quelle: https://www.mainpost.de/regional/schweinfurt/fragen-wuensche-und-beschwerden-irmgard-krammer-kuemmert-sich;art769,10490327

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